Psycho-soziale Aspekte der Gesundheitsförderung durch Bewegung im Wasser
Verbesserung des Lebensgefühls
Wer sich regelmässig im Wasser bewegt, "tut etwas für sich". Erfolgs- und Zufriedenheitserlebnisse werden erlebt. Bewegung wird ein selbstver-
ständlicher Teil des Lebens. Egal, welche Ziele hinter der Bewegungsaktivität stehen, die Tatsache in `Bewegung` zu sein, gibt ein Gefühl von Akti-
vität und Lebensfreude.
Psychische Belastbarkeit nimmt zu
Durch ein Wechselspiel von auspowern und entspannen, können Spannungen und Alltagsstress abgebaut werden. Ein gestärktes Gefühl der Be-
lastbarkeit wird in den Alltag mitgenommen.
Verbesserung des Körpergefühls, der Körperwahrnehmung
Die
Körperwahrnehmung
im
Wasser
ändert
sich
durch
die
Bedingungen
des
Elements
Wassers
erheblich.
Viele
die
ihren
Körper
an
Land
vielleicht
als
unbe-
weglich
und
schwer
empfinden,
können
ihren
Körper
im
Wasser
`schwerelos`
erleben.
Es
werden
Bewegungserfahrungen
ermöglicht,
die
an
Land
nicht
ge-
macht werden können.
Übergewicht
Problemzonen
werden
im
Wasser
"versteckt"
-
Wasser
macht
sie
"unsichtbar".
Der
Auftrieb
des
Wasser
reduziert
das
Körpergewicht
um
90
%.
Der
Mensch
trägt lediglich 1/6-tel seines Körpergewichtes im Wasser.
Entspannende Wirkung des Wassers
Man
kann
sich
bequem
auf
das
Wasser
legen
und
dabei
entspannen.
Durch
den
Auftrieb
des
Wassers,
befindet
sich
der
Körper
in
einer
"Schwerelosigkeit",
in
der
einzelne
Bewegungen
leichter
durchgeführt
werden
können.
Unterstützt
wird
das
ganze
oft
durch
eine
warme
Wassertemperatur.
Das
Geräusch
vom
plätscherndem Wasser, beruhigende Musik, Lichteffekte und Düfte können eine beruhigende Wirkung verstärken.
Neue Bekanntschaften werden geschlossen
In
der
Gruppe
lernt
man
sich
in
vielfältigen
Bewegungsanlässen
im
Wasser
kennen.
Teilnehmerinnen
und
Teilnehmer
der
Gruppe
unterstützen
und
motivieren
sich
gegenseitig
(Kleingruppenübungen,
Partnerarbeit).
Informelle
Gespräche
in
der
Umkleidekabine
gehören
auch
dazu.
Wer
einmal
nicht
dabei
ist,
wird
vermisst! Oft entwickeln sich aus solchen ersten Bekanntschaften langfristige Freundschaften.
Biologisch-medizinische Aspekte der Gesundheitsförderung durch Bewegung im Wasser
Reduziertes Herzinfarktrisiko!
Gegen
die
Todesursache
Nummer
eins
-
die
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
-
ist
ein
präventiv
/
gesundheitsförderndes
Ausdauertraining
im
Bewegungsraum
Wasser
die
beste
Medizin.
Bei
Aqua
Fitness
Programmen
oder
schwimmerischen
Ausdauertraining
bei
guter
Technik
kann
die
persönliche
Belastung
individuell
durch
die
Arbeit
gegen
den
Wasserwiderstand
dem
persönlichen
Fitness-Level
angepasst
werden.
Diese
ausgewogene
Aktivität
verringert
das
Herzinfarkt-
risiko.
So
erhöht
regelmässiges
Training
das
Schlagvolumen
des
Herzens,
die
Pulsfrequenz
nimmt
ab,
Blutdruck
und
Ruhepuls
sinken.
Das
Herz
arbeitet
insge-
samt ökonomischer.
Durch
den
sogenannten
Tauchreflex
wird
die
Ökonomisierung
zusätzlich
unterstützt.
Beim
Aufenthalt
im
tiefen
(d.h.
nicht
stehtiefem)
Wasser
reagiert
der
menschliche
Organismus
mit
einer
Abnahme
der
Herzfrequenz
um
ca.
10
bis
15
Schläge
pro
Minute.
Durch
den
hydrostatischen
Wasserdruck
kommt
es
zu
einer
Blutverschiebung
aus
den
Hautgefässen
zum
Herzen
hin.
Diese
Blutverschiebung
verursacht
ein
vergrössertes
Blutvolumen
in
den
herznahen
Gefässen
und
im
Herzen.
Durch
dieses
vergrösserte
Blutvolumen
kommt
es
zu
einer
Dehnung
der
Gefässwände
und
des
Herzens,
was
zur
Aktivierung
des
Parasympaticus
und
somit zur Abnahme der Herzfrequenz führt.
-> Erläuterung des Begriffs Parasympaticus:
Der
Parasympaticus
ist
ein
Teil
des
vegetativen
Nervensystems,
der
dafür
sorgt,
dass
die
menschlichen
Organe
im
"Schongang"
arbeiten.
Er
bewirkt
u.
a.
eine
Senkung
der
Herzfrequenz
bei
Nacht!
Auch
an
der
Reizung
von
Nervenendungen
im
Gesichtsbereich
scheint
dieser
Nerv
ursächlich
beteiligt
zu
sein,
denn
der
Kontakt
der
Nase-Mund-Region
mit
Wasser
verstärkt
den
sogenannten
Tauchreflex.
Die
Blutverschiebung
aus
der
Peripherie
hin
zum
Herzen
und
der
sogenannte Tauchreflex führen also zu einer Herzfrequenzverlangsamung von im Regelfall 10 bis 15 Schlägen pro Minute.
Krafttraining für die gesamte Muskulatur
Bewegung
im
Wasser
ist
ein
Training
in
einem
dreidimensionalen
Bewegungsraum.
Das
bedeutet,
dass
die
Muskulatur
permanent
gegen
den
Wasser-
widerstand
arbeiten
muss
und
dadurch
schonend
belastet
wird.
Beim
Aquatraining
werden
Muskelgruppen
aktiviert
die
bei
einem
Training
an
Land
nicht
erreicht werden. Kurz gesagt: "Wasser ist die beste und billigste Kraftmaschine".
kein Muskelkater
Die
Theorie
besagt,
dass
Muskelkater
kleine
Verletzungen
des
Muskels
sind,
die
durch
eine
zu
grosse
(exentrische)
Beanspruchung
entstehen.
Der
Widerstand
des
Wassers
und
der
Auftrieb
des
Wassers
lassen
diese
Überbeanspruchung
erst
gar
nicht
entstehen,
da
er
die
Bewegungsgeschwindigkeit
gebremst
und
auf
ein
"verletzungsfreies"
Mass
reduziert
wird.
Ruckartige
Bewegungen
wie
an
Land
sind
ebenfalls
durch
diese
physikalische
Besonderheiten
des
Elements
Wassers ausgeschlossen. Der Muskelkater hat keine Chance. Diese Tatsache ist keine Theorie, sondern wird seit Jahren durch alle Aquasportler gerne bestätigt.
Hohe Fettverbrennungsquote
Der
Fettstoffwechsel
lässt
sich
am
besten
durch
Ausdauertraining
im
aeroben
Bereich
verbessern.
In
diesem
belastungs-extensiven
Bereich,
also
bei
60
bis
65
Prozent
der
maximalen
Herzfrequenz
(ACHTUNG:
Tiefwasserkorrekturfaktor
beachten
=
220
minus
Lebensalter
-
10)
wird
ein
hoher
Prozentsatz
des
Energiebedarfs
aus
der
Fettverbrennung
gewonnen.
Das
tolle
ist,
dass
ein
verbesserter
Trainingszustand
auch
den
Anteil
der
Fettverbrennung
steigert.
Übrigens: als Nebeneffekt beim Ausdauertraining wird auch das Hungergefühl reduziert, sofern man nicht frierend aus dem Wasser geht.
Steigerung des positiven Cholesterins
Der Körper produziert bei regelmässiger Ausdauerbelastung das "positive" HDL-Colesterin und beugt so der "Verkalkung" und der Arteriosklerose vor.
Bester Gelenkschutz
Der
Auftrieb
des
Wassers
reduziert
das
Körpergewicht
um
90%
und
der
gesamte
Bewegungsapparat
wird
entlastet.
Dies
gilt
besonders
für
strapazierte
Knie-
und
Fussgelenke
bei
Belastungen
an
Land.
Zudem
wird
der
Gelenkknorpel
durch
die
gleichförmige,
zyklische
Bewegung
z.
B.
beim
Aquajogging
gestärkt
und
aufgebaut - und nicht belastet und gequetscht wie beim Joggen an Land.
Schutz vor Rückenschmerzen
Besonders
das
Rückenschwimmen
und
Aquajogging-Aqua-Fitness-Angebote
im
schwimmtiefen
Wasser
stärken
die
gesamte
Rückenmuskulatur.
Ein
Bewegungstraining
im
Wasser
erreicht
tiefer
gelegene
Muskeln,
die
bei
herkömmlichen
gymnastischen
Übungen
an
Land
gar
nicht
oder
nur
schwer
erreicht
und beansprucht werden. So könnte Aquatraining so manchen Bandscheibenvorfall verhindern.
Stärkung des Immunsystems
Durch
ein
moderates
Ausdauertraining
im
Wasser
wird
das
Immunsystem
in
idealer
Weise
gestärkt
und
die
körpereigenen
Abwehrkräfte
gegen
Krank-
heitserreger
mobilisiert.
Mitverantwortlich
und
unterstützend
wirkt
hier
der
Kältereiz
des
Wassers,
der
den
Körper
abhärtet.
Britische
Mediziner
haben
fest-
gestellt, dass Aquasportler seltener unter Bronchitis leiden als der Durchschnitt der Bevölkerung.
O² - Plus durch vertiefte Atmung
Durch
den
Wasserdruck
auf
den
Brust-
und
Bauchbereich
werden
die
Lungen
zusammengepresst
-
die
Ausatmung
wird
vertieft,
mehr
CO²
reiche
Luft
wird
ausgeatmet.
Das
Einatmen
wird
durch
den
erwähnten
Wasserdruck
anstrengender;
die
Atemmuskulatur
wird
automatisch
gekräftigt;
man
atmet
automatisch
tiefer, so das mehr Sauerstoff ins Blut gelangt.
Anti-Cellulitis-Effekt
Nicht
nur
die
Ausdauer,
auch
die
Muskulatur
der
Beine,
Oberschenkel
und
Gesäss
wird
durch
den
permanenten
Wasserwiderstand
gekräftigt.
Dieser
hat
einen
Anti-Cellulitis-Effekt durch die Straffung des Bindegewebes.
Aquasport ist ein Stresskiller
Lang
anhaltende
zyklische
Bewegungen
wie
sie
beim
Kraulschwimmen
und
Aquajogging
vorkommen,
führen
zu
einer
Stabilisierung
körperlicher
und
emotionaler
Funktionen,
im
günstigsten
Fall
sogar
zu
einer
Ausschüttung
von
Glückshormonen,
den
Endorphinen,
die
einen
die
Anstrengungen
des
Moments
vergessen
lassen.
Speziell
entwickelte
Aquaboxing/Aquadrill-Programme
bauen
Frust
und/oder
Aggressionen
ab.
Hormone
wie
Adrenalin
und
Noradrelanin
werden
abgebaut
-
der
Stress
wird
gekillt!
Durch
die
Wärmeleitfähigkeit
des
Wassers
wird
beim
Aufenthalt
im
Wasser
durch
den
Kältereiz
automatisch
das
Wärmeregulationszentrum
aktiviert,
dadurch
wird
der
Stoffwechsel
erhöht,
die
Hautdurchblutung
vermindert
und
der
Muskeltonus
erhöht,
um
die
Körpertemperatur
gegen
den
ständigen
Wärmeverlust
im
Wasser
aufrecht
zu
erhalten.
Die
Kreislauf
wird
also
erheblich
belastet,
ohne
dass
eine
motorische
Belastung erfolgt ist.
Keine Venenprobleme
Der
hydrostatische
Druck,
umgangssprachlich
der
Wasserdruck,
steigt
mit
zunehmender
Wassertiefe
und
massiert
sanft
die
Beine.
Das
kalte
Wasser
wirkt
zusätzlich wie ein Gefässtraining, weil die Blutgefässe sich zur Regulierung der Körpertemperatur zusammenziehen und wieder dehnen müssen (Sauna-Effekt).
Geringes Verletzungsrisiko
Der
Auftrieb
des
Wassers
sorgt
dafür,
dass
die
Wirbelsäule,
Sehen,
Bänder
und
Gelenke,
also
der
gesamte
orthopädische
Apparat
vom
körpereigenen
Gewicht
entlastet wird. Für das Fitnesstraining bringt dies erhebliche Vorteile.
Kostengünstig - keine teure Ausrüstung erforderlich
Um
schwimmen
gehen
zu
können,
ist
kein
grosser
finanzieller
Aufwand
nötig,
weil
jeder
nur
einen
Badeanzug
bzw.
eine
Badehose,
Handtuch
und
Seife
benötigt,
um
die
vielfältigen
positiven
Wirkungen
des
Bewegungsraums
"Wasser"
erleben
zu
können.
Ausserdem
ist
zumindest
in
den
Ballungsräumen
die
Ver-
breitung des Elementes Wasser in Deutschland so gut, dass der zeitliche Aufwand zum Erreichen einer Bade-, Schwimmanlage in der Regel sehr gering ist.
Mit freundlicher Genehmigung von Peter Freyer, Schwimmverband NRW
Highlights
für Aquafitness-Training